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Besuch im Katastrophenschutzzentrum des Kreises Offenbach

 

 

 

Die meisten Teilnehmer an dem Besuch der Senioren-Union in der Katastrophenschutzzentrale in Dietzenbach hatten keine konkrete Vorstellung, was diese Einrichtung tatsächlich an Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche hat. „Ich war der Meinung, da wurde eine Institution geschaffen, die -vergleichbar mit den Freiwilligen Feuerwehren- die meiste Zeit vor sich hin schlummert und nur im Falle einer Katastrophe aktiviert wird, um dann zentral den Einsatz der unterschiedlichsten Rettungskräfte zu koordinieren.“ So die Ansicht eines  Teilnehmers. Nach der rund 2-stündigen Exkursion musste er –und nicht nur er- seine Meinung kräftig revidieren. Etwas deutlicher wird der Aufgabenbereich, wenn man die offizielle Bezeichnung des Amtes berücksichtigt: Fachdienst Gefahrenabwehr- und Gesundheitszentrum. Hieraus ist zu erkennen, dass die Prävention zum Schutz des Lebens und der Gesundheit sowie von Hab und Gut im Vordergrund steht.

Der heusenstammer Gregor Fanroth, im Bereich ‘Allgemeine Gefahrenabwehr‘ beschäftigt, führte die Besucher durch das Haus und erläuterte den organisatorischen Aufbau des Amtes und die Funktionen der einzelnen Abteilungen in einem Folienvortrag. 70 Hauptamtliche mit unterschiedlichsten Qualifikationen sind in der Zentrale ständig beschäftigt. Hinzu kommen nochmals 70 ehrenamtlich Bedienstete, die bei Bedarf aktiviert werden. Weitere 31 Mitarbeiter sind im Eigenbetrieb ‘Rettungsdient‘ eingesetzt. Dass in den Bereich des Amtes auch die Notfallversorgung der Bevölkerung, die überörtliche Einsätze der 31 Freiwillige Feuerwehren im Kreis, Impfaktionen, die Überwachung von Gefahrguttransporten, die Kontrolle von Trinkwasser und der Badegewässer, das Veterinärwesen, die Steuerung der Krankentransporte usw. gehören, ergibt sich aus der Aufgabenstellung. Dass aber hierzu auch eine Kopflaus-Sprechstunde, die amtliche Zulassungsprüfung für Heilpraktiker, die zahnärztliche Kinder- und Jugendvorsorge, die Einschulungsuntersuchungen, Aids- bzw. HIV-Beratung, die Organspenderausweise, Schweine- und Vogelgrippe, eine Sprachheilbehandlung und eine Ernährungsberatung zählt, ist nicht so ganz selbstverständlich, wobei die Liste noch wesentlich verlängert werden könnte.

Der zweite Teil des Besuches galt der Einsatzleitstelle. Hier laufen alle 112-Notrufe und die Alarmierungen aus den automatischen und manuellen Feuermeldern aus dem Kreisgebiet ein. Von den pro Jahr etwa 4.500 eingehenden Hilfeersuchen beziehen sich  allerding nur 18% auf Brände. In 66% aller Fälle wird um sonstige Nothilfe gebeten und 16% sind Fehlalarme. „Bei diesen sind die mutwillig betätigten Feuermelder in letzter Zeit rückläufig“ wusste Herr Kügler, zuständig für diese Leitstelle, zu berichten. Von den Senioren wurde die Ruhe bewundert, mit der die Anrufe entgegengenommen und an die zuständige Einsatzstelle weiter gereicht werden, was sich mit Sicherheit auch  auf die meist aufgeregten Anrufer auswirkt.

Zurück in Heusenstamm wurde im ‘Alten Bahnhof‘ das Gesehene und Gehörte bei Kaffee und Kuchen oder einem Glas Wein noch etwas vertieft.       

23.01.2012

 

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