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Tagesausflug nach Hünfeld und zum Point Alpha

 

 

Die Museumsinsel der Stadt Hünfeld und ein Besuch am Point Alpha an der ehemaligen Zonengrenze standen auf dem Programm einer Tagesfahrt der Senioren-Union mit mehr als 50 Personen. Pünktlich zum Eintreffen in Hünfeld stellt der Regen, der die ganze Fahrt begleitet hatte, seinen Betrieb für den gesamten Tag ein und wurde teilweise von der Sonne abgelöst. Wegen des eingeplanten und nicht benötigten Zeitpuffers war es möglich, vor dem Museumsbesuch noch einen Blick in die wunderschöne Stadtkirche St. Jakobus zu werfen. Dieses Kleinod wurde 1509 erbaut, wobei Teile der bereits um 1200 errichteten Vorgängerin erhalten blieben. Sehenswert sind auch die neugotischen Altäre, die geschnitzten Holzdecken und Figuren. Ein Glockenspiel erinnerte die Besucher pünktlich zum Standortwechsel in das Museum.

Das wegen der Ausdehnung über mehrere Gebäude als ‘Museumsinsel’ bezeichnete ‘Konrad-Zuse-Museum‘ bietet den Besuchern mehrere klar strukturierte Abteilungen. Die ‘Geschichte der Stadt‘ reicht von der ersten Erwähnung in 781 bis in die Neuzeit, wobei die große Brandkatastrophe in 1888 besonders berücksichtigt wurde. Eine Reise durch die Vor- und Frühgeschichte des Kreises umspannt die Zeit von den Sauriern über die Steinzeit und das ‘Reiche Mädchen von Molzbach‘ bis zu den Kelten. Eine eigene Abteilung widmet sich den letzten 200 Jahren mit den Gefechten bei Hünfeld, dem Leben und der Kultur der Juden und deren Naziverfolgung sowie der Französischen Kriegsgefangenen, der Flüchtlinge und Vertriebene und natürlich -aufgrund der räumlichen Nähe- dem Leben mit der Zonengrenze. Eine eigene Abteilung ist dem Hünfelder Ehrenbürger Konrad Zuse, dem Erfinder des Computers und Namensgeber für das Museum, vorbehalten. Das Glanzlicht ist, neben anderen von ihm entwickelten Maschinen, der Nachbau seiner ersten Entwicklung, des Z3. Von der Funktionstüchtigkeit konnten sich die Besucher während der Führung überzeugen. Die Vielzahl der Ausstellungsstücke insgesamt war schon beeindruckend.

 

 

 

Welch ein Kontrast zu dem am Vormittag gesehenen war am Nachmittag der Besuch des ehemaligen US-Beobachtungspostens Point Alpha an der ehemaligen Grenze zur DDR während des Kalten Krieges. An dieser Stelle war ein eventueller Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Bundesrepublik erwartet worden. Diese Gedenkstätte erinnert an die Leistungen der Amerikaner für die Freiheit Deutschlands, Europas und der Welt und dokumentiert durch die erhaltenen bzw. rekonstruierten Grenzanlagen an die Unfreiheit und die Leiden der ostdeutschen Bevölkerung im Sperrgebiet. Bedrückend der gezeigte schrittweise Ausbau der Grenzsicherung vom normalen Stoppschild, über den einfachen Stacheldrahtzaun bis zur ‘Perfektion‘ mit 4 Meter hohem Metallgitterzaun, den Minenfeldern, der Hundelaufanlage, den Selbstschussanlagen, den Autosperren und den Beobachtungsbunkern und -türmen. Auf die Forderung eines der Teilnehmer, dass der Besuch dieser Gedenkstätte für alle Schulklassen zur Pflicht gehören sollten, meinte der Führer, der einst selbst im thüringischen Grenzgebiet wohnte, dass die Anzahl dieser Besuche sehr spärlich seien. „Ich vermute, da diese Fahrten finanziell gefördert werden, dass es an der Bequemlichkeit der Lehrer liegt.“ Auf die Frage, ob auch die Bundestagsabgeordneten Herr Gysi und Frau Wagenknecht, die diese Folterungen von Seiten der DDR ja leugnen, schon vor Ort waren, blieb er die Antwort schuldig.

22.07.2011

 

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